"Ihr benutzt wohl eure Augen nicht, keiner von euch?", fauchte sie. "Habt ihr nicht gesehen, worauf er stand?" "Auf dem Boden?", war der Beitrag Harrys zu dieser Frage. "Ich habe nicht auf seine Pfoten geschaut, ich war zu beschäftigt mit den Köpfen."
Es gibt Dinge, die man nicht gemeinsam erleben kann, ohne dass man Freundschaft schließt, und einen fast vier Meter großen Bergtroll zu erlegen gehört gewiss dazu.
"Das möcht ich erst mal sehen", entgegnete Hermine mit entschlossener Miene. "Flitwick hat mir schon verraten, dass ich bei ihm in der Prüfung eine Eins plus habe. Mit der Note werfen die mich nicht raus."
"Haltet still!", befahl ihnen Hermine. "Ich weiß, was das ist – es ist eine Teufelsschlinge!" "Oh, gut, dass ich weiß, wie das, was mich umbringt, heißt, das ist eine große Hilfe", fauchte Ron.
"Teufelsschlinge, Teufelsschlinge ... Was hat Professor Sprout gesagt? – Sie mag das Dunkle und Feuchte –" "Dann mach Feuer!", ächzte Harry. "Ja – natürlich – aber hier gibt es kein Holz!", schrie Hermine händeringend. "BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN?", brüllt Ron. "BIST DU NUN EINE HEXE ODER NICHT?"
"Sag mal", meinte Ron und schnappte sich ihren Stundenplan, "warum hast du eigentlich alle Stunden bei Lockhart mit Herzchen umkringelt?" Hermine riss ihm den Stundenplan aus der Hand und wurde knallrot.
"Doch Miss Hermine Granger kennt meinen geheimen Wunsch, die Welt von allem Bösen zu befreien und meine eigene Serie von Haarpflegeprodukten zu vermarkten."
"Dein Onkel und deine Tante werden doch sicher stolz sein", sagte Hermine . "Wenn sie hören, was du dieses Jahr getan hast?" "Stolz?", sagte Harry. "Bist du verrückt? Wo ich doch so oft hätte sterben können und es nicht geschafft habe? Die werden sauer sein ..."
"Ich hab noch zehn Galleonen", sagte sie und sah in ihrer Geldbörse nach. "Ich hab im September Geburtstag und Mum und Dad haben mir ein wenig Geld gegeben, damit ich mir schon mal ein Geschenk kaufe." "Wie wär’s mit einem guten Buch?", sagte Ron mit Unschuldsmiene.
"Wer ist das?" "Wer ist das?" "Ginny?" "Hermine?" "Was tust du hier?" "Ich suche Ron." "Komm rein und setz dich hin." "Nicht hier!", sagte Harry rasch.
"Da hast du es", sagte Hermine in überlegenem Ton. "Sie sehen den Grimm und sterben vor Angst. Der Grimm ist kein Omen, er ist die Todesursache! Und Harry ist noch unter uns, weil er nicht so bescheuert ist, einen zu sehen und dann zu denken, schön und gut, geb ich also besser den Löffel ab!"
"Aber ich wünschte, ich wäre auch mal drangekommen mit diesem Irrwicht." "Was wäre er für dich gewesen?", sagte Ron glucksend. "Eine Hausaufgabe, für die du nur neun von zehn möglichen Punkten bekommen hättest?"
"Ich glaube nicht, dass einer von euch gerade jetzt mit diesem Besen fliegen sollte!", sagte Hermine schrill. Harry und Ron starrten sie an. "Was, glaubst du, soll Harry damit anfangen – den Boden fegen?", sagte Ron.
"Guckt mal, wie der flennt!" Malfoy, Crabbe und Goyle hatten hinter dem Schlossportal gestanden und gelauscht. "Hast du jemals so was Erbärmliches erlebt?", sagte Malfoy. "Und der soll unser Lehrer sein!" Harry und Ron gingen zornig ein paar Schritte auf Malfoy zu, doch Hermine war schneller – klatsch. Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, gab sie Malfoy ein paar gepfefferte Ohrfeigen. Malfoy zitterten die Beine. "Wag es nicht noch einmal, Hagrid erbärmlich zu nennen, du Mistkerl – du Schuft –"
"Nein", sagte Hermine knapp. "Hat einer von euch mein Nummerologie und Grammatica rumliegen sehen?" "Ach ja, ich wollte im Bett noch ein wenig lesen und hab’s mir ausgeliehen", sagte Ron, wenn auch recht leise.
"Harry hat einen langen Weg vor sich, bis er dieses Turnier abschließen kann", sagte sie ernst. "Wenn das die erste Aufgabe war, möchte ich lieber nicht daran denken, was das nächste Mal drankommt." "Immer ein aufmunterndes Wort auf den Lippen, nicht wahr, Hermine?", sagte Ron. "Du und Professor Trelawney, ihr solltet euch mal zusammensetzen."
Doch Ron starrte Hermine an, als würde er sie plötzlich in einem ganz anderen Licht sehen. "Hermine, Neville hat Recht – du bist tatsächlich ein Mädchen..." "Oh, gut beobachtet", sagte sie bissig.
"Es ist zu schwer, dieses Essen in ’Ogwarts", hörten sie Fleur eines Abends murren. "Isch werde nischt in mein Abendkleid passen!" "Ooooh, was für eine Tragödie", feixte Hermine.
"Heiß hier drin, nicht wahr?", sagte Hermine und fächelte sich mit der Hand Luft zu. "Viktor holt uns eben was zu trinken." Ron warf ihr einen vernichtenden Blick zu. "Viktor?", sagte er. "Darfst du ihn noch nicht Vicky nennen?"
"Hagrid!", rief Hermine und pochte gegen die Tür. "Hagrid, jetzt reicht’s aber! Wir wissen, dass du da drin bist! Es kümmert doch keinen, dass deine Mum eine Riesin war, Hagrid! Du kannst doch nicht zulassen, dass diese miese Kimmkorn dir das antut! Hagrid, komm jetzt raus, sei doch nicht so –" Die Tür ging auf. Hermine sagte: "Wird auch Z-!", doch jäh brach sie ab, denn nicht Hagrid sah ihr ins Gesicht, sondern Albus Dumbledore. "Wir – ähem – wir wollten eigentlich Hagrid besuchen", sagte Hermine nun etwas kleinlaut. "Ja, so viel hab ich verstanden", sagte Dumbledore mit funkelnden Augen.
"Wer um Himmels willen möchte schon, dass seine Nasenhaare als Ringellöckchen wachsen?" "Fänd ich nicht schlecht", ertönte Fred Weasleys Stimme. "Könnte man mal drüber reden, oder?"
"Wollt ihr beide denn nie Eine Geschichte von Hogwarts lesen?" "Wozu denn?", erwiderte Ron. "Du kennst das Buch doch auswendig, wir müssen dich nur fragen."
"Wenn ihr nicht damit aufhört, dann werd ich –" "Uns Strafarbeiten aufhalsen?", sagte Fred mit einer Das-möchte-ich-mal-sehen-Stimme. "Uns Sätze schreiben lassen?", rief George feixend. Hier und da lachten Schüler, die ihnen zuschauten. Hermine richtete sich zu voller Größe auf; ihre Augen waren zu Schlitzen geworden und ihr buschiges Haar schien vor elektrischer Spannung zu knistern. "Nein", sagte sie mit zornbebender Stimme, "aber ich werd an eure Mutter schreiben."
"Harry, such bloß keinen Streit mit Malfoy, vergiss nicht, er ist jetzt Vertrauensschüler, er könnte dir das Leben schwer machen ..." "Ach wirklich? Wie es wohl ist, wenn einem das Leben schwer gemacht wird?", gab Harry trocken zurück.
"Hast du gesehen, wie ich Hermine entwaffnet hab, Harry?" "Nur einmal", sagte Hermine beleidigt. "Ich hab dich viel öfter gekriegt als du mich –" "Ich hab dich nicht nur einmal gekriegt, sondern mindestens dreimal –" "Na ja, wenn du das eine Mal mitzählst, als du über deine Füße gestolpert bist und mir den Zauberstab aus der Hand geschlagen hast –"
"Und du hast sie gefunden?", sagte Hermine mit gedämpfter Stimme. "Na, die sind nich schwer zu finden, ehrlich mal", erwiderte Hagrid. "Ziemlich groß, verstehste."
"Das kann doch ein Mensch nicht alles auf einmal fühlen, er würde ja explodieren." "Nur weil du die Gefühlswelt eines Teelöffels hast, heißt das nicht, dass es uns allen so geht", sagte Hermine gehässig und nahm ihre Feder wieder zur Hand.
"Hermine", sagte Ron mit leiser und entrüsteter Stimme, "hörst du jetzt endlich mal auf, Harry ständig aufs Dach zu steigen, und fängst an, Binns zuzuhören, oder muss ich selber mitschreiben?"
"Ja – und wenn ihr nur ’n bisschen mit ihm redet", sagte Hagrid hoffnungsvoll. "Weil, ich schätz ma’, wenn er mit Leuten reden kann, dann versteht er besser, dass wir ihn alle wirklich gern haben und wollen, dass er hier bleibt." Harry sah zu Hermine hinüber, die durch die Finger vor ihrem Gesicht zurückspähte. "Da wünscht man sich irgendwie Norbert zurück, oder?", sagte er und sie antwortete mit einem recht zittrigen Lachen.
"Drachenklauen wirken!", sagte Ron. "Das soll unglaublich sein, bläst dein Hirn so richtig durch, und ein paar Stunden lang bist du furchtbar schlau – Hermine, lass mich ’ne Prise nehmen, komm schon, es kann nicht schaden – " "Dieses Zeug schon", sagte Hermine grimmig. "Ich hab’s mir genauer angesehen, und in Wahrheit ist es getrockneter Doxymist."
"Flitwick hat Fred und Georges Sumpf beseitigt", sagte Ginny. "Dazu hat er ungefähr drei Sekunden gebraucht. Aber einen kleinen Fleck unterm Fenster hat er übrig gelassen und mit Seilen abgesperrt – " "Warum?", fragte Hermine verdutzt. "Oh, er meint einfach, es sei ein ziemlich gutes Stück Magie", sagte Ginny achselzuckend. "Ich glaub, er hat es als Denkmal für Fred und George gelassen", sagte Ron, den Mund voller Schokolade.
"Und was ist mit deinem Auge passiert, Hermine?" "Dein boxendes Teleskop", sagte sie trübselig. "Oh, verdammt, die hab ich ganz vergessen", sagte Fred.
"Und trotzdem", sagte Hermine, die aus ihrer Träumerei erwachte, "wirst du wohl kaum eine Frau finden, die eine halbe Stunde lang schmollt, weil Madam Rosmerta nicht über ihren Witz mit der Sabberhexe, dem Heiler und dem Mimbulus mimbeltonia gelacht hat."
"Er - er ist ganz knapp durchgefallen", flüsterte Hermine."Das war wirklich Pech, nur eine Kleinigkeit, der Prüfer hat bloß bemerkt, dass er eine halbe Augenbraue zurückgelassen hat..."
"Ooh, Harry, du siehst viel leckerer aus als Crabbe und Goyle", sagte Hermine, ehe sie Rons hochgezogene Augenbrauen erblickte und leicht errötend fortfuhr: "Oh, du weißt, was ich meine – der Trank von Goyle sah wie Popel aus."
"Ron war großartig", sagte Tonks begeistert und ließ Lupin wieder los. "Wunderbar. Hat einen von den Todessern geschockt, direkt am Kopf, und wenn man von einem fliegenden Besen aus ein bewegliches Ziel anvisiert -" "Das hast du getan?", sagte Hermine und sah mit großen Augen zu Ron auf, die Arme nach wie vor um seinen Hals. "Immer dieser überraschte Unterton", sagte er ein wenig mürrisch und machte sich von ihr los.
"Haben sie vor, sich später beruflich mit magischem Recht zu befassen, Miss Granger?", fragte Scrimgeour. "Nein, das habe ich nicht", entgegnete Hermine. "Ich hoffe, dass ich etwas Gutes in der Welt bewirken kann!"
"Es waren einmal drei Brüder, die wanderten auf einer einsamen, gewundenen Straße in der Abenddämmerung dahin – " "Um Mitternacht, bei unserer Mum war es immer Mitternacht", sagte Ron, der sich ausgestreckt hatte, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und lauschte. Hermine warf ihm einen verärgerten Blick zu. "Tut mir leid, ich finde nur, dass es ein bisschen unheimlicher klingt, wenn es Mitternacht ist!", sagte Ron. "Klar, weil wir unbedingt ein bisschen mehr Angst in unserem Leben brauchen", sagte Harry, ehe er es sich verkneifen konnte.
"Wir müssen ihm etwas anderes anbieten, etwas genauso Wertvolles." "Na toll. Ich geh und hol eins von den antiken Schwertern aus Koboldhand, die wir sonst noch haben, und du kannst es als Geschenk einpacken."
Sie stürzte auf Ron zu, fiel ihm um den Hals und küsste ihn mitten auf den Mund. Ron warf die Zähne und den Besen, die er hielt, beiseite und erwiderte den Kuss so leidenschaftlich, dass er Hermine von den Füßen riss. "Ist das jetzt der richtige Moment dafür?", fragte Harry matt, und als nichts geschah, außer dass Ron und Hermine sich noch fester umklammerten und hin und her schwankten, hob er seine Stimme: "HEY! Hier herrscht Krieg!"
"Wie – wie sollen wir da reinkommen?", keuchte Ron. "Ich kann – die Stelle sehen – wenn wir nur – wieder Krummbein hätten –" "Krummbein?", schnaufte Hermine vornübergebeugt, die Hand an die Brust gepresst. "Bist du ein Zauberer oder nicht?"
"Gut eingeparkt, ja?", fragte Ron Harry. "Ich jedenfalls schon. Hermine hat nicht geglaubt, dass ich eine Fahrprüfung bei den Muggeln bestehen könnte, stimmt’s? Sie dachte, ich müsste dem Prüfer einen Verwechslungszauber auf den Hals jagen." "Nein, dachte ich nicht", sagte Hermine. "Ich hatte vollstes Vertrauen in dich." "Übrigens hab ich ihm tatsächlich einen verpasst", flüsterte Ron Harry zu, als sie gemeinsam Albus’ Koffer und Eule auf den Zug hoben. "Ich hab nur vergessen, in den Seitenspiegel zu schauen, und ehrlich gesagt, dafür kann ich auch einen Superspürsinns-Zauber benutzen."