"Ihr benutzt wohl eure Augen nicht, keiner von euch?", fauchte sie. "Habt ihr nicht gesehen, worauf er stand?" "Auf dem Boden?", war der Beitrag Harrys zu dieser Frage. "Ich habe nicht auf seine Pfoten geschaut, ich war zu beschäftigt mit den Köpfen."
"Ähm – haben die Klatscher schon mal jemanden umgebracht?", fragte Harry, wobei er möglichst lässig klingen wollte. "In Hogwarts noch nie. Wir hatten ein paar gebrochene Kiefer, doch ansonsten nichts Ernstes."
Harry tat nun etwas, das sehr mutig und sehr dumm zugleich war: mit einem mächtigen Satz sprang er auf den Rücken des Trolls und klammerte die Arme um seinen Hals.
Es gibt Dinge, die man nicht gemeinsam erleben kann, ohne dass man Freundschaft schließt, und einen fast vier Meter großen Bergtroll zu erlegen gehört gewiss dazu.
"Haltet still!", befahl ihnen Hermine. "Ich weiß, was das ist – es ist eine Teufelsschlinge!" "Oh, gut, dass ich weiß, wie das, was mich umbringt, heißt, das ist eine große Hilfe", fauchte Ron.
"Teufelsschlinge, Teufelsschlinge ... Was hat Professor Sprout gesagt? – Sie mag das Dunkle und Feuchte –" "Dann mach Feuer!", ächzte Harry. "Ja – natürlich – aber hier gibt es kein Holz!", schrie Hermine händeringend. "BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN?", brüllt Ron. "BIST DU NUN EINE HEXE ODER NICHT?"
" Ich glaube, deine Freunde, die Herren Fred und George Weasley, zeichnen verantwortlich für den Versuch, dir einen Toilettensitz zu schicken. Zweifellos dachten sie, es würde dich amüsieren. "
"Ich weiß, was heute für ein Tag ist," wiederholte Dudley und rückte ihm ganz nahe auf den Leib. "Gut gemacht", sagte Harry, "hast also endlich die Wochentage auswendig gelernt?"
"Ach, du kommst dieses Jahr nach Hogwarts?", fragte Harry Ginny. Sie nickte, errötete bis unter die Wurzeln des flammend roten Haares und setzte ihren Ellbogen in die Butterschale.
Sie flogen abwechselnd Harrys Nimbus Zweitausend, der mit Abstand der beste Besen war; Rons alter Shooting Star wurde nicht selten von vorbeifliegenden Schmetterlingen überholt.
"Guck mal ...", zischte Harry Ron ins Ohr. "Dort am Lehrertisch ist ein freier Platz ... Wo ist eigentlich Snape?" "Vielleicht ist er krank!", sagte Ron hoffnungsvoll. "Vielleicht hat er gekündigt", entgegnete Harry, "weil er wieder nicht Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten darf!" "Oder sie haben ihn rausgeschmissen!", meinte Ron begeistert. "Immerhin kann ihn ja keiner ausstehen –" "Oder vielleicht", sagte eine eisige Stimme direkt hinter ihnen, "wartet er darauf, von euch zu hören, warum ihr nicht mit dem Schulzug gekommen seid."
"Auf deinem Gesicht hätte man Spiegeleier braten können", sagte Ron. "Kannst nur beten, dass Creevey nicht Ginny über den Weg läuft, die würden auf der Stelle einen Harry-Potter-Fanclub gründen."
Er zwinkerte Harry zu. "Wenn du mich fragst, sie würde nicht nein sagen zu einem Autogramm – " "Ach, hör doch auf damit", sagte Harry. Ron brach in röhrendes Gelächter aus und besprenkelte den Erdboden mit Schnecken. "Pass auf", dröhnte Hagrid und zog Ron von seinen wertvollen Kürbissen weg.
"Und Sie, Potter, helfen Professor Lockhart dabei, seine Fanpost zu beantworten", sagte Professor McGonagall. "O n-, Professor, kann ich nicht auch ins Pokalzimmer?", sagte Harry verzweifelt.
Als sie Lockharts dunkles Büro betraten, gab es ein Gehusche entlang der Wände. Harry sah einige Lockharts mit Lockenwicklern in den Haaren aus den Bildern verschwinden.
Denn wie sich herausstellte, kam es von den Dursleys. Sie hatten Harry einen Zahnstocher geschickt und einen Zettel, auf dem es hieß, er solle fragen, ob er auch während der Sommerferien in Hogwarts bleiben könne.
"Und ich hätte auch nichts dagegen, wenn ich wüsste, für welche besonderen Verdienste um Hogwarts Riddle seine Auszeichnung bekommen hat." "Könnte alles Mögliche gewesen sein", sagte Ron. "Vielleicht hatte er den dreißigsten ZAG geschafft oder einen Lehrer vor einem Riesenkraken gerettet. Vielleicht hat er Myrte umgebracht, da hätte er allen einen Gefallen getan."
"Ich hab eine musikalische Nachricht an ’Arry Potter persönlich’ zu überbringen", sagte er und zupfte Unheil verkündend an seiner Harfe herum. "Nicht hier", zischte Harry und rannte erneut los. "Stillgestanden!", raunzte der Zwerg, packte Harrys Tasche und zog ihn zurück.
Harry verlor den Kopf und wollte losrennen, doch der Zwerg packte ihn um die Knie und er stürzte polternd zu Boden. "Schön", sagte der Zwerg und setzte sich auf Harrys Fußgelenke. "Hier ist dein Valentinslied."
"Dein Onkel und deine Tante werden doch sicher stolz sein", sagte Hermine . "Wenn sie hören, was du dieses Jahr getan hast?" "Stolz?", sagte Harry. "Bist du verrückt? Wo ich doch so oft hätte sterben können und es nicht geschafft habe? Die werden sauer sein ..."
"Was hast du denn da unten gesucht?", fragte Stan, jetzt ganz ohne seinen beruflichen Ernst. "Bin hingefallen", sagte Harry. "Wozu das denn?", kicherte Stan. "War keine Absicht", sagte Harry genervt.
"Warten Sie", sagte Harry rasch, "ich hab schon eins von denen." "Ach ja?" Auf dem Gesicht des Verkäufers machte sich gewaltige Erleichterung breit. "Dem Himmel sei Dank, ich bin heute Morgen schon fünfmal gebissen worden."
"Harry. Wie schön dich zu sehen." "Hallo, Percy", sagte Harry und mühte sich, nicht zu lachen. "Ich hoffe, dir geht’s gut?", sagte Percy pompös und schüttelte ihm die Hand. Es war, als ob Harry einem Bürgermeister vorgestellt würde. "Sehr gut, danke." "Harry!", sagte Fred, schob Percy mit dem Ellbogen aus dem Weg und verbeugte sich tief. "Einfach toll dich zu sehen, alter Junge." "Großartig", sagte George, stieß Fred beiseite und ergriff seinerseits Harrys Hand. "Absolut umwerfend."
"Wer ist das?" "Wer ist das?" "Ginny?" "Hermine?" "Was tust du hier?" "Ich suche Ron." "Komm rein und setz dich hin." "Nicht hier!", sagte Harry rasch.
"Wo ist Wood?", fragte Harry, dem plötzlich auffiel, dass er fehlte. "Noch unter der Dusche", sagte Fred. "Wir glauben, er versucht sich zu ertränken."
"Also ... als wir in der ersten Klasse waren, Harry – jung, sorglos und unschuldig –" Harry schnaubte. Dass Fred und George jemals unschuldig gewesen waren, bezweifelte er stark. "– na ja, jedenfalls unschuldiger, als wir jetzt sind – auf jeden Fall bekamen wir damals wegen einer Kleinigkeit Ärger mit Filch."
"Was hatte dein Kopf in Hogsmeade zu suchen, Potter?", sagte Snape leise. "Dein Kopf ist in Hogsmeade verboten. Kein Teil deines Körpers darf dort sein."
"Professor Dumbledore – gestern, als ich meine Prüfung in Wahrsagen hatte, ist Professor Trelawney plötzlich – sehr merkwürdig geworden." "Tatsächlich?", sagte Dumbledore. "Ähm – merkwürdiger als sonst, meinst du?"
"War das – war das eine echte Vorhersage?" Dumbledore schien milde beeindruckt. "Weißt du, Harry, ich glaube, das könnte sein", sagte er nachdenklich. "Wer hätte das gedacht? Damit steigt die Zahl ihrer wahren Vorhersagen auf zwei. Ich sollte ihr eine Gehaltserhöhung anbieten..."
"Er war der beste Freund von Mum und Dad. Er ist ein verurteilter Mörder, aber er ist aus dem Zauberer-Gefängnis ausgebrochen und auf der Flucht. Er möchte aber trotzdem gern in Verbindung mit mir bleiben ... will wissen, was es so Neues gibt ... und ob’s mir auch gut geht..."
PS: Ich hoffe doch, wir haben genug Marken draufgeklebt. "Sieh dir das an", knurrte er. Er hob den Umschlag hoch, in dem Mrs Weasleys Brief gekommen war. Harry musste sich einen Lachanfall verkneifen. Der Umschlag war über und über mit Briefmarken beklebt. "Na also, hat doch gereicht mit den Briefmarken", sagte Harry.
"Verflucht!", ertönte Mr Weasleys Stimme. "Weshalb, um Himmels willen, haben die den Kamin vernagelt?" Sie haben sich ein elektrisches Kaminfeuer angeschafft", erklärte Harry. "Wirklich?", sagte Mr Weasley begeistert. "Ecklektisch, sagst du? Mit einem Stecker? Meine Güte, das muss ich sehen .... lass mich mal nachdenken ... autsch, Ron!"
Harry stellte fest, dass die Veela nun überhaupt nicht mehr schön aussahen. Im Gegenteil, ihre Gesichter waren in die Länge gezogen zu scharfen Vogelköpfen mit grausamen Schnäbeln, und nun brachen auch noch lange, schuppige Flügel aus ihren Schultern hervor. "Und deshalb, Jungs", rief Mr Weasley, "solltet ihr nie allein nach Schönheit gehen!"
"Ich habe hier zwei Neptune, das kann nicht stimmen, oder?" sagte Harry nach einer Weile und besah sich stirnrunzelnd sein Pergamentblatt. "Aaaah", sagte Ron, Professor Trelawneys geheimnisvoll waberndes Flüstern nachahmend, "wenn zwei Neptune am Himmel erscheinen, ist dies ein sicheres Zeichen, dass ein Zwerg mit Brille geboren wird, Harry ...."
"Und was ist mit deiner Mutter, Malfoy?", zischte Harry."Warum macht sie ständig ein Gesicht, als ob sie Mist unter der Nase hätte? Hat sie immer schon so ausgesehen, oder ist es erst, seit es dich gibt?"
"Wenn Hagrid ein Halbriese ist, dann ist sie es eindeutig auch. Von wegen große Knochen ... das Einzige, was größere Knochen hat als sie, ist ein Dinosaurier."
"Myrte ... was lebt eigentlich im See, außer dem Riesenkraken?" "Oh, dies und das", sagte sie. "Manchmal komm ich dort runter... es geht einfach nicht anders, wenn jemand überraschend mein Klo spült ..."
"Interessante Wirkung", sagte George und sah auf Crabbe hinunter. "Wer hat den Furunkulus-Fluch genommen?" "Ich", sagte Harry. "Seltsam", schmunzelte George. "Ich hab Wabbelbein genommen. Sieht aus, als sollte man die beiden nicht mischen. Dem sprießen ja kleine Tentakel aus dem Gesicht. Und hört mal, wir sollten sie nicht hier drinlassen, die passen doch nicht zum Ambiente."
"Was hast du unter unserem Fenster getrieben, Bursche?" "Die Nachrichten gehört", sagte Harry mit resignierter Stimme. Tante und Onkel tauschten empörte Blicke. "Die Nachrichten gehört! Schon wieder?" "Na ja, es gibt doch jeden Tag neue, oder?"
"Wir wissen, dass du irgendein krummes Ding vorhast", sagte Tante Petunia. "Wir sind schließlich nicht blöde, verstehst du", sagte Onkel Vernon. "Na, das ist ja mal ’ne Neuigkeit", erwiderte Harry.
"Bestens", sagte Lupin und blickte auf, als Tonks und Harry eintraten. "Wir haben noch ungefähr eine Minute, denke ich. Vielleicht sollten wir raus in den Garten, damit wir bereit sind. Harry, ich lass einen Brief an Tante und Onkel hier, damit sie sich keine Sorgen –" "Tun sie sowieso nicht", sagte Harry. "- dass du in Sicherheit bist –" "Das deprimiert sie nur." "- und dass du sie nächsten Sommer wieder besuchst." "Muss das sein?" Lupin lächelte, antwortete aber nicht.
"Hallo Harry", sagte George und strahlte ihn an. "Das können nur deine wohlklingenden Laute sein, dachten wir uns." "Du brauchst deine Wut nicht zurückzuhalten, Harry, nur raus damit.", sagte Fred, ebenfalls strahlend. "Vielleicht gibt’s in fünfzig Meilen Umkreis noch ein paar Leute, die dich nicht gehört haben."
"Wer, glauben Sie denn, will Kinder wie Sie angreifen?", fragte Professor Umbridge mit honigsüßer Stimme. "Hm, überlegen wir mal ... ", sagte Harry in gespielt nachdenklichem Ton. "Vielleicht ... Lord Voldemort?"
"Ist es wahr, dass Sie Professor Umbridge angeschrien haben?" "Ja", sagte Harry. "Sie haben sie eine Lügnerin genannt?" "Ja." "Sie haben ihr gesagt, Er, dessen Name nicht genannt werden darf, sei zurück?" "Ja." Professor McGonagall setzte sich hinter ihren Schreibtisch und runzelte über Harry die Stirn. Dann sagte sie: "Nehmen Sie sich einen Keks, Potter."
"Harry, such bloß keinen Streit mit Malfoy, vergiss nicht, er ist jetzt Vertrauensschüler, er könnte dir das Leben schwer machen ..." "Ach wirklich? Wie es wohl ist, wenn einem das Leben schwer gemacht wird?", gab Harry trocken zurück.
"Und?", sagte Ron schließlich und sah zu Harry auf. "Wie war’s?" Harry überlegte kurz. "Nass", sagte er ehrlich. Ron machte ein Geräusch, von dem schwer zu sagen war, ob es Jubel oder Ekel ausdrückte. "Weil sie geweint hat", fuhr Harry mit schwerer Stimme fort. "Oh", sagte Ron und sein Lächeln verblasste ein wenig. "Bist du so schlecht im Küssen?"
"Ein Interview?", wiederholte Umbridge mit noch dünnerer und höherer Stimme als sonst. "Was soll das heißen?" "Das heißt, eine Reporterin hat mir Fragen gestellt und ich habe sie beantwortet", sagte Harry.
Den Lehrern war es natürlich durch den Ausbildungserlass Nummer sechsundzwanzig verboten, das Interview zu erwähnen, dennoch fanden sie Möglichkeiten, ihrer Meinung dazu Ausdruck zu verleihen. Professor Sprout erkannte Gryffindor zwanzig Punkte zu, als Harry ihr eine Gießkanne reichte; ein strahlender Professor Flitwick drückte ihm am Ende von Zauberkunst eine Schachtel quiekender Zuckermäuse in die Hand, machte "Schhh!" und eilte davon; und Professor Trelawney brach in Wahrsagen in hysterisches Schluchzen aus und verkündete der perplexen Klasse und der sehr missbilligend dreinblickenden Umbridge, dass Harry nun doch keines vorzeitigen Todes sterben würde, sondern bis ins hohe Alter leben, Zaubereiminister werden und zwölf Kinder haben würde.
"Ja – und wenn ihr nur ’n bisschen mit ihm redet", sagte Hagrid hoffnungsvoll. "Weil, ich schätz ma’, wenn er mit Leuten reden kann, dann versteht er besser, dass wir ihn alle wirklich gern haben und wollen, dass er hier bleibt." Harry sah zu Hermine hinüber, die durch die Finger vor ihrem Gesicht zurückspähte. "Da wünscht man sich irgendwie Norbert zurück, oder?", sagte er und sie antwortete mit einem recht zittrigen Lachen.
"Genau", sagte Harry. "Und müssen nicht mehr so tun, als ob es uns kümmert, was passiert, wenn Jupiter und Uranus sich zu sehr anfreunden." "Und von nun an ist es mir schnuppe, ob meine Teeblätter Stirb, Ron, stirb sagen – ich werf sie einfach in den Mülleimer, wo sie hingehören."
"Ron, geh in Deckung, runter – " Aber Ron hatte seinen Zauberstab bereits auf das Becken gerichtet. "Wahnsinn, Harry, das sind Gehirne – sieh mal – Accio Gehirn!"
"Dubbledore!", sagte Neville, das schweißnasse Gesicht plötzlich hell erfreut, und starrte über Harrys Schulter. "Was?" "DUBBLEDORE!" Harry wandte den Kopf, um zu sehen, wo Neville hinstarrte. Direkt über ihnen, im Türrahmen zum Gehirnraum, stand Albus Dumbledore mit erhobenem Zauberstab, das Gesicht weiß und zornig. Harry spürte eine Art elektrische Ladung durch jede Zelle seines Körpers strömen – sie waren gerettet.
"Potter, ich geb dir eine Chance!", schrie Bellatrix. "Gib mir die Prophezeiung – roll sie zu mir rüber – und vielleicht schone ich dein Leben!" "Dann werden Sie mich töten müssen, denn die Prophezeiung existiert nicht mehr!", brüllte Harry und im selben Moment schoss ein brennender Schmerz über seine Stirn. Seine Narbe brannte wieder, und er spürte einen Zorn auflodern, der nichts mit seiner eigenen Wut zu tun hatte. "Und er weiß es!", sagte Harry und lachte so wahnsinnig wie zuvor Bellatrix. "Ihr lieber alter Kumpel Voldemort weiß, dass sie weg ist! Er wird ganz und gar nicht zufrieden mit Ihnen sein."
"Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass wir ungesagte Zauber üben, Potter?" "Ja", erwiderte Harry steif. "Ja, Sir." "Sie brauchen mich nicht ’Sir’ zu nennen, Professor."
"Ah, guten Abend, Harry. Setz dich", erwiderte Dumbledore lächelnd. "Ich hoffe, du hattest eine angenehme erste Woche zurück in der Schule?" "Ja, danke, Sir", sagte Harry. "Du musst fleißig gewesen sein, da du dir bereits einmal Nachsitzen eingehandelt hast!"
"Aber Sie sind doch normal", sagte Harry heftig. "Sie haben nur ein - ein Problem -" Lupin lachte laut auf. "Manchmal erinnerst du mich sehr an James. Er hat es mein ’pelziges kleines Problem’ genannt, wenn wir unter Leuten waren. Viele nahmen an, dass ich ein Kaninchen besitze."
"Wenn du es denen erzählst", sagte Ron und schob das Halsband unter sein Kissen, damit es nicht mehr zu sehen war, "dann - dann - dann werd ich -" "Mich anstottern?" Harry grinste.
"Glänzend", sagte Harry grimmig. "Wirklich glänzend! Wenn ich McLaggen in die Finger krieg -" "Lass lieber die Finger von dem, der ist so groß wie ’n Troll", sagte Ron beschwichtigend.
"Ja, Harry Potter!", sagte Dobby sofort, und seine großen Augen leuchteten vor Aufregung. "Und wenn Dobby es falsch macht, wird sich Dobby vom höchsten Turm stürzen, Harry Potter!"
"Fragen wir doch Potter, wie man einen Inferius von einem Gespenst unterscheidet." "Ähm - also - Gespenster sind durchsichtig -", sagte er. "Oh, sehr gut", unterbrach ihn Snape und seine Lippen kräuselten sich. "Ja, man kann ohne weiteres feststellen, dass annähernd sechs Jahre magischer Ausbildung bei Ihnen nicht verschwendet waren, Potter. Gespenster sind durchsichtig."
Er wartete bis er direkt hinter ihr war, dann beugte er sich ganz tief hinunter und flüsterte: "Hallo...du bist aber hübsch, nicht wahr?" Goyle stieß einen schrillen Angstschrei aus, warf die Waage in die Luft, rannte davon und verschwand, lange bevor der Lärm der zerschellenden Waage im Korridor verhallt war.
"Das ist also Ihr Exemplar von Zaubertränke für Fortgeschrittene, das Sie bei Flourish & Blotts gekauft haben?" "Ja", sagte Harry entschieden. "Warum", fragte Snape, "steht dann der Name ’Runald Waschlab’ innen auf dem Buchdeckel?" "Das ist mein Spitzname", sagte er. "Ihr Spitzname", wiederholte Snape. "Jaah...so nennen mich meine Freunde", sagte Harry. "Ich weiß, was ein Spitzname ist", erwiderte Snape.
"Drei Dementorenangriffe in einer Woche, und Romilda Vane fällt nichts besseres ein, als mich zu fragen, ob es stimmt, dass du ein Hippogreif-Tattoo auf der Brust hast." "Was hast du ihr gesagt?" "Ich hab ihr gesagt, dass es ein Ungarischer Hornschwanz ist", antwortete Ginny und blätterte lässig eine Zeitung um. "Das kommt machomäßiger." "Danke", sagte Harry grinsend. "Und hast du ihr auch erzählt, was Ron hat?" "Ja, einen Minimuff, aber ich hab nicht verraten, wo."
"Ich war die halbe Nacht wach und habe über alles nachgedacht, und ich glaube, das ist ein Komplott, um an das Haus heranzukommen." "Das Haus?", wiederholte Harry. "Welches Haus?" "Dieses Haus", schrie Onkel Vernon. "Unser Haus! Die Preise für Häuser hier in der Gegend sind gerade am Explodieren! Du willst uns aus dem Weg haben, und dann machst du ein bisschen Hokuspokus, und ehe wir’s uns versehen, lauten die Urkunden auf deinen Namen und –" "Hast du sie nicht mehr alle?", entgegnete Harry. "Ein Komplott, um an dieses Haus heranzukommen? Bist du wirklich so dumm, wie du aussiehst?"
"Ähm - nein, ist es nicht", sagte Harry. "Sie halten mich in Wahrheit für eine Platzverschwendung, aber ich bin es gewohnt, dass –" "Ich halte dich nicht für eine Platzverschwendung." Wenn Harry nicht gesehen hätte, dass sich Dudleys Lippen bewegten, dann hätte er es vielleicht nicht geglaubt.
"Wenn ihr glaubt, ich lasse es zu, dass sechs Leute ihr Leben riskieren - !" "- weil es ja für uns alle das erste Mal ist", sagte Ron. "Das ist was anderes, so zu tun, als wärt ihr ich - " "Also, keiner von uns ist wirklich scharf drauf, Harry", sagte Fred ernst. "Stell dir vor, es geht was schief, dann stecken wir für immer als picklige dürre Trottel fest." Harry lächelte nicht. "Ihr könnt es nicht tun, wenn ich nicht mitmache; ich muss euch ein paar Haare geben." "Tja, damit wäre der Plan im Eimer", sagte George. "Natürlich haben wir gar keine Chance, ein paar Haare von dir zu kriegen, wenn du nicht mitmachst." "Jaah, dreizehn von uns gegen einen Typen, der nicht zaubern darf; das können wir gleich vergessen", sagte Fred.
"Interessante Theorie", sagte Harry. "Hat irgendjemand schon mal versucht, ein Schwert in Voldemort hineinzustechen? Vielleicht sollte das Ministerium ein paar Leute darauf ansetzen, statt seine Zeit damit zu verschwenden, irgendwelche Deluminatoren auseinanderzunehmen oder Ausbrüche aus Askaban zu vertuschen. War es also das, womit sie beschäftigt waren, Minister, als Sie sich in ihrem Büro eingeschlossen hatten, haben sie versucht, einen Schnatz aufzubrechen? Menschen sterben, um ein Haar wäre ich auch tot gewesen, Voldemort hat mich quer über drei Grafschaften verfolgt, er hat Mad-Eye Moody getötet, aber das Ministerium hat kein Wort darüber verlauten lassen, richtig? Und sie glauben immer noch wir würden mit Ihnen zusammen arbeiten!"
"Dieses Mädchen sieht sehr gutt aus", sagte Krum und holte Harry damit zurück in die Wirklichkeit. Krum deutet auf Ginny, die sich eben Luna angeschlossen hatte. "Sie ist auch eine Verwandte von dir?" "Jaah", sagte Harry, plötzlich gereizt, "und sie hat einen Freund. Eifersüchtiger Typ. Riesenkerl. Dem kommst du besser nicht in die Quere." "Wozu", sagte er, leerte seinen Kelch und stand auf, "wozu ist man eigentlich internationaler Quidditch-Spieler, wenn alle gutt aussehende Mädchen schon vergeben sind?"
"Kreacher, nein!", rief Harry. Kreachers dünne Arme zitterten unter dem Gewicht des Topfes, den er nach wie vor emporhielt. "Vielleicht nur noch einmal, Master Harry? Das bringt Glück!"
"Es waren einmal drei Brüder, die wanderten auf einer einsamen, gewundenen Straße in der Abenddämmerung dahin – " "Um Mitternacht, bei unserer Mum war es immer Mitternacht", sagte Ron, der sich ausgestreckt hatte, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und lauschte. Hermine warf ihm einen verärgerten Blick zu. "Tut mir leid, ich finde nur, dass es ein bisschen unheimlicher klingt, wenn es Mitternacht ist!", sagte Ron. "Klar, weil wir unbedingt ein bisschen mehr Angst in unserem Leben brauchen", sagte Harry, ehe er es sich verkneifen konnte.
"Es ist ... er hat mir eine Aufgabe hinterlassen." "Hat er, ja?", sagte Aberforth. "Nette Aufgabe, hoffe ich? Angenehm? Leicht? Etwas, das man einem unausgebildeten Zaubererjungen zutrauen würde, ohne dass er sich übernimmt?"
"Also, wie lautet der Plan, Harry?", fragte George. "Es gibt keinen", sagte Harry, noch immer verwirrt über das plötzliche Erscheinen all dieser Leute und nicht in der Lage, all das zu bewältigen, während seine Narbe weiterhin so heftig brannte. "Dann lassen wir uns einfach unterwegs einen einfallen, oder? Solche Pläne mag ich am liebsten", sagte Fred.
"Und wenn man falsch antwortet?" "Tja, dann muss man auf jemand anderen warten, der es richtig macht", sagte Luna. "Auf diese Weise lernt man was, verstehst du?" "Jaah ... das Problem ist nur, dass wir es uns eigentlich nicht leisten können, auf jemand anderen zu warten, Luna."
Die beiden steinernen Wasserspeier, die normalerweise den Eingang zum Lehrerzimmer bewachten, waren von einem Fluch zerschlagen worden, der durch ein weiteres zerbrochenes Fenster geflogen war. Ihre Überbleibsel regten sich schwach am Boden, und als Harry über einen der abgeschlagenen Köpfe sprang, stöhnte dieser matt: "Oh, lassen Sie Sich durch mich nicht stören ... ich lieg hier bloß und brösel vor mich hin ..."
Sie stürzte auf Ron zu, fiel ihm um den Hals und küsste ihn mitten auf den Mund. Ron warf die Zähne und den Besen, die er hielt, beiseite und erwiderte den Kuss so leidenschaftlich, dass er Hermine von den Füßen riss. "Ist das jetzt der richtige Moment dafür?", fragte Harry matt, und als nichts geschah, außer dass Ron und Hermine sich noch fester umklammerten und hin und her schwankten, hob er seine Stimme: "HEY! Hier herrscht Krieg!"
"Sieh ... mich ... an ...", flüsterte er. Die grünen Augen begegneten den schwarzen, doch eine Sekunde später schien etwas in den Tiefen des dunklen Augenpaares zu verschwinden, und es war nur noch starr, ausdruckslos und leer.
"Ist das hier wirklich? Oder passiert es in meinem Kopf?" "Natürlich passiert es in deinem Kopf, Harry, aber warum um alles in der Welt sollte das bedeuten, dass es nicht wirklich ist?"
"Gut eingeparkt, ja?", fragte Ron Harry. "Ich jedenfalls schon. Hermine hat nicht geglaubt, dass ich eine Fahrprüfung bei den Muggeln bestehen könnte, stimmt’s? Sie dachte, ich müsste dem Prüfer einen Verwechslungszauber auf den Hals jagen." "Nein, dachte ich nicht", sagte Hermine. "Ich hatte vollstes Vertrauen in dich." "Übrigens hab ich ihm tatsächlich einen verpasst", flüsterte Ron Harry zu, als sie gemeinsam Albus’ Koffer und Eule auf den Zug hoben. "Ich hab nur vergessen, in den Seitenspiegel zu schauen, und ehrlich gesagt, dafür kann ich auch einen Superspürsinns-Zauber benutzen."
"Albus Serverus", sagte Harry leise, so dass niemand außer Ginny es hören konnte, die taktvollerweise so tat, als würde sie Rose zuwinken, die schon im Zug war, "du bist nach zwei Schulleitern von Hogwarts benannt. Einer von ihnen war ein Slytherin, und er war wahrscheinlich der mutigste Mann, denn ich je kannte."
Als Harry sie ansah, ließ er gedankenverloren die Hand sinken und berührte die Blitznarbe auf seiner Stirn. Die Narbe hatte Harry seit neunzehn Jahren nicht geschmerzt. Alles war gut.